Von Ulrich Hadaschick
HOFHEIM – Zwei Teams, deren Vereine eine vorbildliche Nachwuchsarbeit betreiben, geben in der Tischtennis-Hessenliga der Schüler klar den Ton an. Halbzeitmeister TV Wallau und Verfolger VfR Wiesbaden trafen jetzt am vergangenen Sonntag zum Schlagerspiel aufeinander.
Durch den knappen 6:4-Erfolg im direkten Aufeinandertreffen der Vorrunde hatte sich Wallau einen Vorteil im Titelrennen erarbeitet, zumal der VfR außerdem in Königstädten beim 5:5 Federn lassen musste. So sah Trainer Felix Füzi im Vorfeld des Knüllers „den Druck eher beim Gegner liegen“. Mit dem bisherigen Verlauf der Saison sei er natürlich sehr zufrieden. „Immerhin stehen wir ohne Verlustpunkte ganz vorn und möchten da auch bleiben, um zu den deutschen Mannschaftsmeisterschaften zu fahren.“ Vergangene Saison hatte man dieses Ziel knapp verpasst, als man sich im Entscheidungsspiel dem TTC Seligenstadt geschlagen geben musste.
Sein Tipp – Wiederholung des 6:4-Vorrundensieges – ging allerdings nicht auf. Vielleicht war man sich seiner Sache zu sicher. Jedenfalls drehten die VfRler den Spieß herum und entführten ihrerseits mit 6:4 die Punkte. Für Michael Lynen vom VfR war das erklärte Ziel, um die Meisterschaft mitzuspielen, schon nach dem 2. Spieltag kaum noch einzuhalten, da sich mit Leon Schopf einer ihrer stärksten Spieler verletzte (Sprunggelenksbruch) und für den Rest der Hinrunde ausfiel. „So war auch die knappe 4:6-Niederlage in einem Krimi gegen Wallau zu erklären“, so Lynen, der Team und Ersatzmann aber besonders lobte, da sie bis auf ein Remis alle folgenden Spiele gewannen. Mit dem genesenen Leon, der aber erst seit Anfang Januar wieder im Training war, wollte man nun natürlich Revanche. Man wusste aber auch um die Ausgeglichenheit des Gegners. Und es sollte wieder eine spannende Angelegenheit werden.
Nach Punkteteilung in den Doppeln bewies zunächst Leon Schopf, dass er schon fast wieder alte Stärke besaß, als er Wallaus Nummer eins, Malte Joshua Klute, in vier Sätzen bezwang. Doch die Gastgeber glichen diesen und auch die nächsten Rückstände bis zum 4:4 immer wieder aus. Die Entscheidung, die Christoph Grünewald und Leon Schopf bei ihren 2:3-Niederschlägen schon auf ihren Schlägern hatten, musste im hinteren Paarkreuz fallen. Und da zeigten die Gästespieler Christoph Grünewald und vor allem Louis Boss, der grandios aufspielte und Simon Söhne die erste Saisonniederlage zufügte, eindeutig, dass sie den Sieg wollten. Mit allen konnte sich auch Michael Lynen freuen, der von einem verdienten Erfolg sprach. „Wir konnten den Abstand zum Tabellenführer auf einen Punkt verkürzen und so wieder für mehr Spannung in der Meisterschaft sorgen. Wir müssen jedoch extrem konzentriert weiterspielen, damit wir keinen Punkt mehr abgeben, und zugleich auf einen Ausrutscher von Wallau hoffen.“ Das hält er allerdings für wenig wahrscheinlich.
Für Felix Füzi lief die Partie „ganz anders als gedacht“. Für ihn überzeugte allein Malte Rehm, während der Rest der Mannschaft nicht Normalform erreichte. „Auf alle Fälle haben die Wiesbadener gut gespielt und verdient gewonnen. Für Spannung ist wieder gesorgt, doch haben wir alles in eigener Hand. So eine Niederlage kann auch helfen, zu sehen, an welchen Punkten wir noch arbeiten müssen.“
TV Wallau – VfR Wiesbaden 4:6
Klute/Eichner – Gjesdahl/Boss 10:12, 7:11, 8:11
Rehm/Söhne – Schopf/Grünewald 11:9, 11:3, 11:9
Klute – Schopf 4:11, 4:11, 11:3, 2:11
Rehm – Gjesdahl 12:10, 11:7, 11:7
Eichner – Boss 11:7, 10:12, 8:11, 10:12
Söhne – Grünewald 11:7, 11:3, 7:11, 7:11, 11:4
Klute – Gjesdahl 2:11, 11:3, 9:11, 3:11
Rehm – Schopf 8:11, 11:8, 9:11, 11:8, 11:9
Eichner – Grünewald 14:16, 9:11, 6:11
Söhne – Boss 7:11, 7:11, 2:11